französischer Schauspieler und Schriftsteller; Theartertheoretiker; u. a. 1926 Gründer des revolutionären "Théâtre Alfred Jarry", das sich gegen jede Tradition richtete; hatte trotz seines Scheiterns großen Einfluss auf Bühnendichter, Regisseure und Theatergruppen
* 4. September 1896 Marseille
† 4. März 1948 b. Paris
Wirken
Antonin Artaud wurde am 4. September 1896 in Marseille als Sohn eines Franzosen und einer Griechin geboren. Er erkrankte schon im Alter von fünf Jahren an Meningitis. Seit dem 16. Lebensjahr litt er an "physischen Schmerzen nervösen Ursprungs" und lebte viel in Kliniken. Bereits auf der Schulbank hatte er im Alter von 13 Jahren angefangen, Gedichte zu schreiben. 1920 kam er nach Paris und absolvierte dort 1922/23 ein Schauspielstudium bei Ch. Dullin. 1926 gründete er mit Hilfe von Dullin und dem Geldgeber Robert Aron sein revolutionäres "Théàtre Alfred Jarry", das sich gegen jede Tradition richtete. Aber er hatte Mißerfolg, gegen den er vergeblich publizistisch protestierte, z.B. mit dem Manifest "Das Theater Jarry und die feindselige Haltung der Öffentlichkeit" (1930).
Für A. liegt der Sinn des Theaters vor allem in der "Erneuerung des Lebens". Er will den Menschen ändern und nicht die gesellschaftlichen Verhältnisse. Er will kein politisches, sondern ...